Tödliche Fallen: Fernsehsets, Naturarenen und Hochhäuser
Gefangen im Reality-TV
Truman Burbank (Jim Carrey) wächst auf einem eigens für ihn geschaffenen Fernsehset auf. Erst als Erwachsener merkt er, dass mit seinem Dasein etwas nicht stimmt. Daraufhin versucht er den Schöpfern seiner Scheinwelt zu entkommen. Seit dem Drama „The Truman Show“ (1998) ist das Entkommen aus der Reality-TV-Hölle schwieriger geworden. Hier ging es schon einmal um dystopische Filme, in denen Jugendliche von Erwachsenen zu Unterhaltungszwecken eingesperrt und aufeinander gehetzt werden. Im Action-Adventure „The Hunger Games“ geschieht dies zum Amüsement dekadenter Kapitol-Bewohner, die Blut sehen wollen. Auch in der Webserie „The Vault“ (in progress) finden sich Jugendliche – wenn auch zunächst freiwillig – an einem scheinbar ausweglosen Ort wieder. Sie sollen zur Unterhaltung eines Fernsehpublikums schwierige Rätsel lösen, was letzten Endes ebenfalls auf einen Überlebenskampf hinauslaufen dürfte.
Gefangen um die Welt zu retten
Jugendliche werden von Erwachsenen aber nicht nur zur verwertbaren Fernsehunterhaltung in Containern und Naturarenen gesperrt. Wie in „The Hunger Games“ (2012) kämpften zuvor schon japanische Jugendliche in „Battle Royale“ (2000) auf einer Insel ums nackte Überleben. Der Grund, warum diese Jugendlichen einer ebenfalls dystopischen Welt sich gegenseitig umbringen sollen, bleibt im Vagen. Auch in „The Maze Runner“ (geplante Verfilmung) ist zunächst unklar, warum Jugendliche in einem Labyrinth gefangen gehalten und lebensgefährlichen Prüfungen ausgesetzt werden. Am Ende von Teil eins der Romantriologie scheint es aber, als würden diejenigen Jugendlichen „ausgesiebt“, die in der Lage sein könnten, die Menschheit vor der Apokalypse zu retten. Die Menschheit retten – ACHTUNG SPOILER – sollen auf eine andere Art auch die fünf jugendlichen Protagonist/inn/en in „The Cabin in the Woods“ (2011), jenem derzeit im Kino laufenden Horrorfilm, der schon viel Lob dafür bekommen hat, dass er sich auf interessante Weise mit seinem Genre beschäftigt.
Gefangen im Tower [Updated]
Nicht erst seit dem Action-Thriller „The Towering Inferno“ (1974) sind Hochhäuser als Schauplätze beliebt, weil sich in ihnen trefflich Spannung erzeugen lässt. Schon viel früher wurde in Harold Lloyd’s „Safety Last!“ (1923) ein Wolkenkratzer unvergesslich spannend (Video) ins Bild gesetzt. Einer der bekanntesten fiktiven Türme dürfte aber das Nakatomi Plaza sein, jenes Bürohochhaus, in dem John McClane (Bruce Willis) gegen fiese Terroristen kämpft („Die Hard“, 1988). Immer wieder wird der Wolkenkratzer in den Genres des Horror-, Action- und Katastrophenfilms zum handlungsbestimmenden Ort. Oder auch im Sciene-Fiction-Film, wie etwa im viel beachteten „Attack the Block“ (2011) des Briten Joe Cornish. Der bislang actionreichste Ort des vertikalen Spannungsaufbaus ist allerdings ein Tower in Jakarta: Im Martial-Arts-Actioner „The Raid“ (2011) gerät der junge Cop Rama (Martial-Arts-Star Iko Uwais) in die Hochhausfalle. Ähnlich wie Rama muss sich etwas später auch der von Karl Urban gespielte Judge Dredd („Dredd“, 2012) durch einen von Schwerverbrechern und Drogen verseuchten Komplex kämpfen. Ein Hochhaus wollte auch der umtriebige Danny Boyle schon mal zum Schauplatz einer seiner Werke machen, um seinen Ponte Tower ist es aber still geworden. Dafür wurde jüngst ein zum Thema passender Film seines Landsmanns Ben Wheatley realisiert. Im dystopischen Drama „High-Rise“ (nach einem Roman von J.G. Ballard) gerät Tom Hiddleston in die Wirren eines außer Kontrolle geratenen Wohnhochhauses. Demnächst im Kino!
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