Wie hier berichtet, waren Biopics in den letzten Jahren auf der prestigeträchtigen Black List stark vertreten. Slate hat in den 73 ausgewählten Drehbüchern der Black List 2016 35 reale Personen gezählt, darunter 14 Frauen. Biografien über Frauen schafften es 2016 aber nicht nur auf die Black List, sie tauchten auch (wieder) in den Box Office Charts auf. „Hidden Figures“ etwa spielte an den Kinokassen weltweil knapp 230 Millionen $ ein. „Jackie“ konnte da mit 13 Millionen $ zwar nicht mithalten, dafür durfte Natalie Portmann für ihre Darstellung von Jackie Kennedy zahlreiche Trophäen entgegennehmen. Im Februar titelte Esquire sogar: „After The Success Of Hidden Figures, Are Female-Fronted Biopics On The Rise?“. Dann kam die Oscarverleihung.
Abgesehen vom semi-autobiografischen „Moonlight“ wurden true stories bei den Academy Awards kaum bedacht. Die Frauenbiografien „Jackie“, „Hidden Figures“ und „Florence Foster Jenkins“ sind in den Königskategorien letztlich ebenso leer ausgegangen, wie die Biopics mit männlichen Protagonisten („Lion“ und „Hacksaw Ridge“).
Die Entscheidungen der Academy scheinen dem Vertrauen der Filmindustrie in das Potential wahrer Geschichten aber keinen Abbruch zu tun. Zuletzt hat das Black-List-Projekt über Madonna („Blonde Ambition“) grünes Licht bekommen. Auch Joaquin “El Chapo” Guzman soll von der Unterhaltungsindustrie verewigt werden. Außerdem sind Biopics über Hugh Hefner, Pharrell Williams, Dick Cheney, Freddy Mercury, Tupac, Queen Elizabeth (“Mary Queen of Scots“), John und Yoko, John McAffe und vielen mehr zu erwarten. tbc
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