Kürzlich wurde zum 10. Mal die von Franklin Leonard initiierte Black List veröffentlicht. Seit der ersten Wahl der beliebtesten nicht produzierten Drehbücher im Jahr 2005 wurden von den 970 gelisteten Drehbüchern 270 produziert. Beeindruckender ist, dass auf der Liste geführte Drehbücher seitdem insgesamt 37 Oscars gewonnen haben (u.a. „Argo“, „The King’s Speech“ und „Slumdog Millionaire“).
Einige der Drehbücher, für die 2012 gestimmt wurde, haben bereits den Weg ins Kino gefunden. Der Listenführer „Draft Day“ (65 Votings) konnte seine Beliebtheitswerte jedoch weder bei der Kritik, noch bei den Zuseher/inne/n halten. Ähnliches gilt für den mit Robert Downey Jr. verfilmten „The Judge“ (20 Votings). Dagegen hat sich das Drama „Whiplash“ (19) nach seiner Premiere beim Sundance Filmfestival zu einem Kritikerliebling entwickelt und die Literaturadaption „The Fault in Our Stars“ (17) konnte als Publikumshit reüssieren. Die Romanze zwischen zwei todkranken Jugendlichen war eines der wenigen Drehbücher auf der 2012-Liste, die auf einer literarischen Vorlage basierten.
Der Schwerpunkt auf Originaldrehbücher setzt sich auch 2014 fort. Unter diesen gibt es – wie schon im letzten Jahr – wieder zahlreiche auf wahren Begebenheiten basierende Geschichten, allen voran ist hier der Listenführer „Catherine the Great“ zu nennen, außerdem „Rockingham“ (OJ Simpson-Story), „Mena“ (über den US-amerikanischer Geheimdienstagenten und Drogenschmuggler Barry Seal), „On The Basis Of Sex“ (über die Kämpferin für Frauenrechte Ruth Bader Ginsberg), „The Founder“ (McDonalds-Story) und „Road to Oz“ (über die frühen Tage von Autor Lyman Frank Baum). Abgesehen davon tummeln sich in der Liste wenig überraschend auch wieder zahlreiche Crime-Stories, darunter nicht wenige mit Sci-Fi-Elementen („Aether“, „Tau“, „Echo“, „Moonfall“). Ausführliche Hintergrundinformationen über die Drehbücher und ihre Autor/inn/en sind auf /Film nachzulesen.
falls du nicht eh schon längst darüber geschrieben hast, würde mich interessieren, wie diese wahl funktioniert (weil es so wirkt, als ob verblüffend viele leute einsicht unverfilmte drehbücher hätten).
„The Black List was compiled from the suggestions of over 250 film executives, each of whom contributed the names of up to ten of his or her favorite scripts that were written in, or are somehow uniquely associated with, 2014 and will not have begun principal photography during this calendar year. This year, scripts had to receive at least six mentions to be included on the Black List.“
so long