In Verwandtschaft mit den Begrifflichkeiten im Bereich Kunst und Musik, wo die Praxis als Collage oder Remix schon länger bekannt ist, wird für die Vermischung von Figuren, Settings und Stories in Film oder Literatur der Begriff „Mash-Up“ verwendet (nicht mit der Cut-Up-Technik zu verwechseln).
Mash-Ups in der Literatur
Mash-Up-Literatur kombiniert einen bestehenden Text, gerne Klassiker wie zum Beispiel von Jane Austen oder Emily Brontë, mit populären Gestalten aus dem Horrorfilm, wie zum Beispiel Vampiren oder Zombies. Als Beispiel für dieses, gelegentlich als postmodern kategorisierte Phänomen gilt zum Beispiel „Pride and Prejudice and Zombies„. Wie der Titel schon sagt, wird in diesem Buch Jane Austens „Pride and Prejudice“ von Zombies aufgemischt. Autor Seth Grahame-Smith lasse Trash und Klassik herrlich zusammenfließen, war schon vor zwei Jahren im Spiegel zu lesen. Mindestens genauso lang ist übrigens auch die Verfilmung (und Graphic Novel?) von „Pride and Prejudice and Zombies“ im Gespräch. Ein anderes Buch vom selben Autor gilt ebenfalls als Mash-Up-Literatur, obwohl es keinen zu Grunde liegenden Text zu geben scheint. In „Abraham Lincol: Vampire Hunter“ jagt der 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Vampire. Die Verfilmung dieses Buches ist auch bereits vonstatten gegangen und mit wenig Erfolg im Kino angelaufen.
Film-Mash-Ups
Und weil wir schon beim Film sind: Auch Motive von Filmen werden eifrig vermischt, allerdings sind es weniger viktorianische Settings oder melodramatische Stories, die mit furchterregenden Gestalten aus populären Genres für die Leinwand aufgepeppt werden, sondern es geht meistens um das actiongeladene Aufeinandertreffen von alten Bekannten aus dem Monster- oder Alienfilm. In jüngerer Zeit war es zum Beispiel das Get Together von „Alien vs. Predator 1″ (2004), welches 172 Millionen $ in die Kassen gespielt hat. Die von H.R. Giger vor über 30 Jahren geschaffenen außerirdischen Monster sind 2004 aber nicht zum ersten Mal auf die außerirdischen Predator getroffen, um genau zu sein haben sich ihre Wege schon 1993 im Video-Game „Alien vs. Predator“ gekreuzt. Mash-Ups von Filmen, auch Crossover genannt, sind aber alles andere als neu, so sind zum Beispiel King Kong und Godzilla schon 1962 im japanischen Film „King Kong vs. Godzilla“ aufeinander gekracht. tbc
Update vom 24.07.2012: Ein vom hier schon mehrfach erwähnten Stoffentwicklungsprogramm Amazon Studios entwickelter Mash-Up-Stoff hat einen Regisseur gefunden: Bei „Zombies vs. Gladiator“ wird – wie der Titel schon sagt – ein Gladiator versuchen, das antike Rom von Zombies zu befreien.
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