… und was das mit Happy Ends zu tun hat
Auf diesem Blog wurde bereits über psychologische Bedürfnistheorien in Bezug auf die Drehbuchentwicklung geschrieben. Um die fünf Elemente für das Wohlbefinden nach einer Theorie des Psychologen Martin Seligman in Zusammenhang mit Drehbuchschreiben ging es kürzlich in einem „New York Times“-Artikel, in dem die US-amerikanische Producerin Lindsay Doran (“This Is Spinal Tap”, “The Firm,” “Sense and Sensibility”) porträtiert wurde. Doran will in Seligmans Theorie eine „Formel“ für die Entwicklung von Filmen gefunden haben, die Menschen glücklich machen. Von ihren Erkenntnissen versucht sie nun die US-amerikanische Studiowelt zu überzeugen. Zu diesen Erkenntnissen gehört auch, dass positive Filme nicht unbedingt ein Happy End brauchen. Mancheine/r wird denken: Ein wenig viel Aufregung um wenig neue Erkenntnis. Die Drehbuchautoren Craig Mazin und John August sind trotzdem angetan von dem Artikel, den sie im Scriptnotes Podcast (ab Minute 14:20) ausführlich besprochen haben.
Update vom 11.06.2012: Ein Gespräch mit Doran zum selben Thema in der SZ.
Einen anderen psychologischen Ansatz bei der Filmbetrachtung hat Dirk Blothner gewählt. Der Psychologe und Buchautor („Erlebniswelt Kino“), der schon länger die Film- und Fernsehwirkung erforscht, bezieht sich bei seinen Filmwirkungsanalysen auf die Psychologische Morphologie Wilhelm Salbers (von dem ist es dann nicht mehr weit zu Freud und Goethe). Blothner hat ein ganzheitliches Instrument zur Einschätzung von Filmstoffen entwickelt, das sowohl Story und Plot, als auch psychische und gesellschaftliche Bedingungen berücksichtigt. Das Instrument analysiert Filmprojekte im Hinblick auf Anziehungskraft, Unterhaltungswert, Tiefenthema und Zeitbezug. Mehr dazu>
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